Zukunft der Gesundheitsversorgung: Extrusion 3D Bioprinting Workshop von Fraunhofer IGB und Cellink

In einer bemerkenswerten Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB und der Firma Cellink wurde am 14. Mai 2024 ein spannender Workshop zum Thema »Extrusion 3D Bioprinting for Healthcare Applications« durchgeführt. Dieser Workshop, der zum einen Teil des EU-Projekts TriAnkle ist und zum anderen die gute Zusammenarbeit der Partner demonstriert, zog 30 Teilnehmende an und war rasch ausgebucht, was das hohe Interesse an dieser zukunftsweisenden Technologie unterstreicht.

Der Morgen begann mit fachkundigen Vorträgen über neueste Drucktechnologien und Materialentwicklung. Zunächst begrüßte ich die Teilnehmenden und startete mit einigen Ausführungen zu den neuesten Entwicklungen im Bereich der personalisierten Medizin, insbesondere im Hinblick auf die Behandlung von Sehnen-, Bänder- und Knorpelschäden. Isabelle Schmidt vom NMI in Reutlingen sprach im Anschluss über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Standardisierung in der 3D-Bioprinting-Technologie.

Cellink, bekannt für seine Pionierarbeit im Bereich der Bio-Tinten, wurde durch Senior Biomaterial Engineer Volodymyr Kuzmenko vertreten, der die fortgeschrittenen Anwendungen dieser Bio-Tinten erläuterte. Diese sind entscheidend für das Kultivieren menschlicher Zellen in einer Hydrogel-Umgebung, die das native Gewebe nachahmt. Die Anwendungen reichen von Arzneimitteltests über die Kosmetikproduktprüfung bis hin zur Forschung an Krankheitsverläufen.

Nach einem Mittagessen und einer beeindruckenden Labtour durch das IGB folgte ein praktisches Training, bei dem die Teilnehmenden direkt in die Anwendung der 3D-Bioprinting-Technologie eingeführt wurden. Dabei lernten sie die Optimierung der Druckparameter, den Umgang mit verschiedenen Bio-Tinten und die Modellierung komplexer biologischer Modelle.

Führten die Workshop-Teilnehmenden in die Praxis des Bioprintings ein (v.l.n.r.): Volodymyr Kuzmenko von Cellink, Achim Weber vom Fraunhofer IGB, Isabella Bondesson und Cathrin Schulz – beide ebenfalls von Cellink. Quelle: Fraunhofer IGB

Ein weiterer bedeutender Aspekt, der während des Workshops Erwähnung fand, ist das Leistungszentrum Mass Personalisation am Fraunhofer-Campus in Stuttgart. Im Rahmen meiner Arbeit am Leistungszentrum habe ich mich auf Produkte und Produktionssysteme spezialisiert, insbesondere im Gesundheitssektor, und arbeite dort an maßgeschneiderten Lösungen für die Massenproduktion. Obwohl das Leistungszentrum nicht direkt in das TriAnkle-Projekt involviert ist, fließen die dort gewonnenen Erkenntnisse und Expertisen in den breiteren Kontext der Forschungs- und Entwicklungsarbeit ein, die das Fraunhofer IGB und seine Partner vorantreiben.

Das TriAnkle-Projekt selbst zielt darauf ab, innovative Lösungen für die Regeneration von Knorpel, Knochen und Sehnen durch 3D-Bioprinting zu entwickeln. Durch die Kombination von fortschrittlichen Biomaterialien, personalisierten Daten und präzisen Bioprinting-Techniken strebt das Projekt danach, die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten erheblich zu verbessern und so zu einer effizienteren und weniger invasiven medizinischen Praxis beizutragen.

Der Workshop hat eindrucksvoll gezeigt, wie die Kooperation von Forschungsinstituten und Industriepartnern die Grenzen des Möglichen im Gesundheitswesen erweitern kann. Es bleibt spannend zu beobachten, wie diese Technologien weiterentwickelt werden und welchen Einfluss sie auf die medizinische Praxis der Zukunft haben werden.

Haben auch Sie Anwendungsmöglichkeiten für Bioprinting-Technologien und interessieren sich für eine praxisnahe Einführung in dieses Themenfeld? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Bei entsprechend großer Nachfrage können wir weitere Workshops anbieten.

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