Wieder einmal gibt es eine gute und eine nicht so gute Nachricht in einer: Deutschland ist Vizeweltmeister in Sachen Biointelligenz. Doch der Reihe nach: Unsere eben erschienene, groß angelegte internationale Benchmark-Untersuchung InBenBio hat zwischen November 2022 und März 2024 den Entwicklungsstand und die Positionierung Deutschlands im Bereich der biointelligenten Wertschöpfung untersucht. Die Rahmenbedingungen, die Innovationsfähigkeit des Landes und die industrielle Umsetzung von Biointelligenz-Technologien wurden dabei mit zehn weiteren führenden Ländern verglichen.
InBenBio wurde vom BMBF finanziert und vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, dem Institut für Bioverfahrenstechnik der Universität Stuttgart, dem Lehrstuhl für Innovationsökonomik der Universität Hohenheim sowie der VDMA Services GmbH, durchgeführt.
Insgesamt haben die Kolleginnen und Kollegen 691 Akteure mit direktem Bezug zur biointelligenten Wertschöpfung in den Leitländern identifiziert. Seit 2000 ist ihre Zahl um 417 % gestiegen. Hier erscheint also ein neues Paradigma mit riesigem Innovationspotenzial am Horizont. Von den 414 identifizierten Technologien, Produktionssystemen, Produkten und Dienstleistungen können bereits heute 259 als biointelligent bezeichnet werden.
Deutschland steht (noch) an Platz zwei
Die Untersuchung legt die Fakten auf den Tisch: Die USA haben derzeit das größte Potenzial, eine Schlüsselrolle in der biointelligenten Wertschöpfung einzunehmen. Die positive Nachricht: sie sind dicht gefolgt von Deutschland und Schweden. Alle drei Länder verfügen nämlich über eine blühende Forschungslandschaft, eine starke Industrie und sie haben eine solide Basis für den Transfer von Innovationen in die industrielle Praxis. „Wichtig ist nun“, so kommentiert Robert Miehe, einer der Herausgeber, „dass wir nun schauen, wie in den für den Wirtschaftsstandort Deutschland relevanten Handlungsfeldern rasch Maßnahmen für einen schnellen Transfer der vorhandenen exzellenten Forschungsarbeiten in die industrielle Anwendung ergriffen werden können.“
Wie kann es gelingen?
Viele Faktoren beeinflussen die Entwicklung und Etablierung biointelligenter Wertschöpfung. Insbesondere auch die Akzeptanz in der Gesellschaft, die Verfügbarkeit von Fachkräften und die finanzielle Unterstützung. Einzelheiten werden in der Untersuchung detailliert. Vier vollkommen unterschiedliche Szenarien, die das Autorenteam für Deutschland in der Studie entworfen hat, verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, Lösungen zu entwickeln und umzusetzen sehr anschaulich. InBenbio zeigt damit eine klare Perspektive für die Gestaltung zukunftsfähiger Wertschöpfungsnetzwerke auf. Und: Sie skizziert mögliche Lösungen für die ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit.
Laden Sie die Broschüre am besten gleich kostenlos hier herunter. Es lohnt sich. https://www.ipa.fraunhofer.de/de/referenzprojekte/internationale-benchmark-studie-biointelligenz.html