Boston ist einer der weltweit wichtigsten Standorte für biointelligente Wertschöpfung ist. Renommierte Forschungseinrichtungen und eine blühende Start-up-Szene prägen die strategische Relevanz dieser Region. Hier werden praxisrelevante Lösungen für drängende Herausforderungen entwickelt.
Die Delegationsreise: Ein Blick hinter die Kulissen der Innovationstreiber
Die Reise bot uns Teilnehmern die einzigartige Möglichkeit, führende Forschungseinrichtungen wie das MIT und die TUFTS University sowie aufstrebende Start-ups wie Gingko Bioworks und Boston Dynamics zu besuchen. Austausch mit Experten und eine Netzwerkveranstaltung mit rund 100 Teilnehmern ermöglichten tiefgreifende Einblicke in die biointelligente Wertschöpfung in Boston.
Unterschiede in der öffentlichen Förderung
Was macht die Region zu einem solch herausragenden Zentrum? Ein entscheidender Faktor ist die öffentliche Förderlandschaft, die vielfältige Möglichkeiten für Innovationen eröffnen. Während in Deutschland die Förderung oft föderalistisch ausgerichtet ist, verfolgen die USA einen anderen Ansatz. Hier sind verschiedene „National Institutes“ dafür verantwortlich, bestimmte Themenfelder gezielt weiterzuentwickeln und Lösungen für fundamentale Herausforderungen zu finden. Diese Institute fördern nicht nur Forschungseinrichtungen, sondern auch den Aufbau von starken Netzwerken. Dadurch entstehen regionale Cluster, in denen vielversprechende Forschungsergebnisse nicht verloren gehen und Innovationen gedeihen können. Ein weiteres interessantes Merkmal ist, dass einige National Institutes erteilte Patente für einen begrenzten Zeitraum (ca. 6 Monate) kostenlos an Start-Ups vergeben, um eine gezielte Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Start-ups als unverzichtbarer Bestandteil und Verbindung zur Wissenschaft
Die Gründung von Unternehmen ist ein wichtiger Teil von Wissenschaft und verbindet sie mit der Wirtschaft. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Unternehmen können Ideen und Know-how ausgetauscht werden, was zu Innovationen führt. Dieser interdisziplinäre Ansatz ermöglicht es den Forschern, ihre Erkenntnisse schnell in marktfähige Produkte umzusetzen. In der Region Boston liegt der Fokus jedoch nicht nur auf der Entwicklung marktfähiger Produkte, sondern auch auf umfangreicher Grundlagenforschung außerhalb der Universität. Selbst finanziell gut ausgestattete Unternehmen konzentrieren sich stark auf die Weiterentwicklung der Grundlagen.
Venture Capital und Akteursvernetzung: Die Erfolgsfaktoren von Boston
Die Gründungsdynamik in Boston wird durch eine Vielzahl von Inkubatoren wie LabCentral und Initiativen wie The Engine enorm beschleunigt. Diese Transformationszentren bieten nicht nur die notwendige Infrastruktur wie Labor-, Büro- und Meetingflächen, sondern fördern auch aktiv die Vernetzung mit Venture-Capital-Gebern. Die einzigartige Community rund um LabCentral wird von vielen Venture-Capital-Gebern gestärkt, die den Start-ups nicht nur finanzielle, sondern auch wertvolle fachliche Unterstützung bieten. Eine weitere Schlüsselkomponente von LabCentral ist die Partnerschaft mit großen Unternehmen, die aktiv nach Kooperationen mit den Start-ups suchen. Diese Partnerunternehmen unterstützen finanziell, indem sie Teil des Netzwerks werden. Dadurch hat sich LabCentral zu einem entscheidenden Knotenpunkt entwickelt, an dem sich seit seiner Gründung bereits über 120 Unternehmen angesiedelt haben und jährlich bedeutende Venture-Capital-Summen fließen.
The Engine ist eine Plattform zur Förderung von Start-ups, die sich von herkömmlichen Inkubatoren unterscheidet. Hier steht eine umfassende finanzielle Förderung der Start-ups im Fokus, ohne dass Anteile oder Mitgliedsgebühren erhoben werden. Dadurch können die Unternehmen ihr Investitionskapital effizienter nutzen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Beschleunigung von Innovationen und der Bereitstellung von Ressourcen wie Räumlichkeiten, Gerätschaften und Zugang zu Netzwerken, die den Start-ups beim Skalieren helfen. Seit der Gründung im Jahr 2014 hat The Engine bereits rund 1 Milliarde US-Dollar an Risikokapital vergeben.
Machbarkeit statt lange Debatten: Das dynamische Innovationsökosystem
Boston hat es geschafft, sich sukzessive zu einem weltweit führenden Zentrum der biointelligenten Wertschöpfung zu entwickeln. Die gezielten gemeinsamen Anstrengungen der Akteure unter dem Bio-X-Label haben dazu geführt, dass sich in dieser Region ein eigener Industriezweig gebildet hat. Dieser aufstrebende Sektor sucht aktiv nach hochqualifizierten Arbeitskräften, die an den ansässigen Eliteuniversitäten bereits frühzeitig ihre Weichenstellungen getroffen haben. Boston zieht nicht nur Forscher an, sondern auch gut ausgebildete Fachkräfte, die bereit sind, in innovativen Start-ups zu arbeiten. Diese talentierten Arbeitskräfte sind entscheidend für den Erfolg von Ausgründungen und tragen maßgeblich zum Wachstum und der Skalierung der Unternehmen bei.
In Boston steht die Umsetzung von Ideen und Lösungen im Vordergrund. Hier wird konsequent auf Machbarkeit gesetzt, anstatt in Definitionsdebatten zu verharren. Dieser Fokus hat Boston zu einem pulsierenden Herz der biointelligenten Wertschöpfung werden lassen, das Innovation und Fortschritt in den Mittelpunkt stellt. Boston ist nicht nur ein Ort der Visionen, sondern vor allem ein Ort der Taten – mit beeindruckenden Ergebnissen. Einige davon werden wir in den nächsten Wochen an dieser Stelle posten.
Deutschland kann von Boston lernen und seine Stärken ausbauen
Die Delegationsreise nach Boston hat gezeigt, dass Deutschland von den Erfahrungen und Strukturen in Boston lernen kann. Es gilt, die Stärken Deutschlands weiter auszubauen, um im globalen Wettbewerb der biointelligenten Wertschöpfung erfolgreich zu sein. Eine stärkere Förderung von Start-ups, eine intensivere Vernetzung von Akteuren und eine Fokussierung auf praxisrelevante Lösungen sind dabei entscheidende Faktoren. Mit dem richtigen Zusammenspiel von Forschung, Wirtschaft und öffentlicher Förderung kann Deutschland sein Potenzial in der biointelligenten Wertschöpfung voll ausschöpfen und eine führende Rolle einnehmen. Helfen Sie mit, dass das passiert! Treten Sie dem Kompetenzzentrum Biointelligenz bei und gestalten Sie aktiv die Innovationen von morgen mit: https://biointelligence-center.org